Cremiges Löffel-Dessert

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Wie wäre es wieder einmal mit einem Dessert-Rezept?
Creeemig, beeerig, leicht süss, mandel-nussig und nach Vanille duftend?
Mit nur nährstoffreichen Zutaten?
Na? Hab ich euch?

Grundsätzlich bin ich – zumindest verglichen mit anderen Menschen, die ich kenne – nicht so wild auf Süsses. Habe ich die Wahl zwischen süss und salzig, bevorzuge ich meist das Salzige. Ich bin deshalb nicht spezialisiert auf Dessert machen oder Kuchen backen. Dennoch mag ich nach dem Essen eine süsse Kleinigkeit.

Mittags esse ich fast ausnahmslos eine Reihe schwarze Schokolade, also richtig dunkle, am liebsten so zwischen 85 und 90 Prozent Kakaogehalt. Süss kann man das nicht mehr nennen, und dennoch befriedigt die Schoggi meine Lust auf etwas desseriges.

Abends hingegen mag ich nicht wieder Schokolade essen. Normalerweise esse ich dann, wenn überhaupt, ein paar Nüsse zum Nachtisch, die eigentlich recht süss sind, wenn man sie genüsslich zerkaut.

Ãœberhaupt hat sich mein Geschmacksempfinden enorm verändert, seit ich keinen raffinierten Zucker mehr esse. Müsste ich heute ein Bounty oder ein Snickers essen, würde mir ziemlich sicher übel. Selbst „gesunde“ Süssigkeiten wie zum Beispiel die zurzeit so beliebte „Nana Ice-Cream“ (pürierte, gefrorene Bananen) ist mir inzwischen viel zu süss. Ausserdem: Wer ist schon 2 Bananen aufs Mal? Man sollte es mit süssen Früchten nicht übertreiben, denn schlussendlich kommt das in unserem Körper auch als Zucker (Fructose und Glucose) an. Und das sage ich, die vor fünf Jahren Kägifret und Kinderschokolade in der Büroschublade hatte und täglich nachmittags um 16 Uhr „brauchte“!

Wenn ich dann also nicht ausnahmsweise Easy Peasy Mini Brownies mache, die wir beide sehr lieben, so hat sich ein neues Dessert in mein Repertoire geschlichen: Das Löffel-Dessert.

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Wieso heisst das denn Löffel-Dessert, fragst du dich vielleicht? Das ist so: Um mich selbst vor einem Überfressen dieser feinen Crème zu schützen, habe ich mir die Regel auferlegt, nur einen Löffel davon zu geniessen (je nachdem einen TL oder einen gehäuften EL). Und weil der Löffel nicht wieder den Weg zurück ins Glas finden sollte, weil die Crème durch die Speichelbakterien schnell verderben würde, darf ich nur einen Löffel haben. Gut, ich könnte einfach einen neuen Löffel holen, den eben benutzten abwaschen oder wider besseren Wissens nochmal rein damit – aber ich kann, wie sich unschwer vermuten lässt, recht diszipliniert sein.

Wieviele Löffel ihr davon esst, ist natürlich eure Sache. Es würde mich aber freuen, wenn ihr dieses einfachste aller einfachen Desserts mal ausprobiert!

Nährstoffwissen:
Die gesundheitlichen Vorzüge von Mandeln habe ich beim Rezept der Tamari-Mandeln beschrieben, diejenigen von Datteln bei den Power Pralinés. Ich wiederhole sie gerne: Datteln sind cool. Sie schmecken zwar zuckersüss, sie bewirken jedoch nicht wie Zucker oder Fruktose einen superschnellen Anstieg des Blutzuckerspiegels – auf den immer das leide Tief folgt und man zittrig nach dem nächstbesten Food greift. Obwohl Datteln 80 % Zucker bzw. Glucose und Fruktose enthalten, lassen sie unseren Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen. Sie sind geradezu ideal für den Alltag und den Sport. Datteln enthalten u. a. Niacin, Vitamin K, Kalium, Kalzium, Kupfer, Magnesium sowie Eisen.

Heidelbeeren bzw. Blaubeeren gehören zu den gesündesten Lebensmitteln überhaupt. Das heisst nicht, dass man sich jetzt nur noch von Heidelbeeren ernähren soll. Aber sie dürfen ruhig regelmässig gegessen werden. Heidelbeeren enthalten sogenannte sekundäre Pflanzenstoffe (Phytonährstoffe): Für die Pflanze selbst sind sie nicht lebenswichtig, für uns Menschen hingegen bilden sie eine wertvolle Quelle an nährstoffreichen Substanzen. Phyto heisst Pflanze auf griechisch, logisch daher, dass Phytonährstoffe nur in Pflanzen vorkommen. Da sich diese Nährstoffe positiv auf unsere Gesundheit auswirken, ist es klug, möglichst verschiedene Sorten an Kräutern, Gemüsen, Beeren und Früchten zu essen.

Bei den Heidelbeeren sind dies wohlklingende Namen wie Ellagsäure, Anthocyane,  Delphinidin, Malvidin, Peonidin, Petunidin, Myricetin und Kaempferol. Die Anthocyane wirken antioxidativ und entzündungshemmend. Heidelbeeren enthalten aber auch bekanntere Vitamine wie C und E sowie Magnesium, Eisen, Gerbstoffe, Karotin und wertvolle Fruchtsäuren.

Der Ernährungsforscher Walter Willett hat Heidelbeeren in einem Interview in der NZZ als besonders gesund bezeichnet – nicht zuletzt auch für unser Gehirn.

Quellen: Staying Healthy with Nutrition/Elson M. Haas, Local Superfoods/Franziska Schmid, Wikipedia

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Zutaten für 1 Glas (8 – 12 Löffel)
4 EL dunkles Mandelmus
4 gehäufte EL Heidelbeeren, aufgetaute oder frische
4 – 5 entsteinte Datteln oder 2 grosse Medjool-Datteln (möglichst über Nacht in Wasser eingeweicht)
1/4 TL Vanillepulver
1 Prise Salz

Zubereitung
– Datteln über Nacht oder ein paar Stunden in Wasser einweichen
– Heidelbeeren über Nacht oder während 1 – 2 Std. auftauen

– Alle Zutaten in ein schmales, hohes Gefäss geben und mit dem Stabmixer pürieren.

Das Datteleinweichwasser kann übrigens gut zum Süssen eines Müesli oder Smoothies benutzt werden.

Haltbarkeit: 1 Woche in einem dicht verschlossenen Glas im Kühlschrank.

Optional: Ein paar Kakao Nibs obenauf gestreut.

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PS: Selbstverständlich kann man dieses Dessert auch mit anderen Beeren oder mit Kirschen machen, schmeckt auch vorzüglich; ausserdem erzeugen sie verschiedene wundervolle shades of purple. Wie immer macht auch hier etwas Experimentieren Spass.

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So. Und jetzt den schönsten Löffel aus der Schublade zaubern und probieren.

Mjam,
Petra

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2 Gedanken zu „Cremiges Löffel-Dessert

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