Feigen-Nuss Guetzli

Mit zwei Dingen hätte ich nicht gerechnet, als ich diesen Blog startete:

1. Dass ich mal bei einem gigantischen Food-Projekt von Coop mitmache. Ich gehöre für Food Movement zur FOOBY-Community und werde viele gesunde und leckere Rezepte für FOOBY entwickeln. Ganz getreu meinem Freakfood-Claim: Healthy & Delicious.

2. Dass die beliebtesten Beiträge auf Freakfood mit Abstand die Getränke sind, allen voran der Ingwer-Kurkuma-Tee, gefolgt von den Grünen & getarnten Smoothies und dem Switchel. Auf dem vierten Platz folgen die Supercracker – was mich hingegen weniger wundert, denn ich mache sie selbst mindestens einmal pro Monat – und dann die Easy Peasy Mini-Brownies.

Meine Schlussfolgerung für Nr. 2: Schnell und einfach Machbares für den Alltag kommt am besten an. Das bestärkt mich einerseits, meiner Philosophie für Einfaches treu zu bleiben. Andererseits motiviert es mich, weiterhin Rezepte zu zeigen, die meinem Blognamen entsprechend freakig daherkommen und ein minimales Einlassen auf Neues voraussetzen (das tut gut und hält jung!).

Freut euch darum über eure Neugier und seid stolz auf euch, wenn ihr wieder einmal etwas ganz Neues ausprobiert habt. Meine Erfahrung ist, dass wenn ich etwas drei Mal (z. B. ein neues Gericht) oder drei Wochen (z.B. jeden Tag Autogenes Training) gemacht habe, es sich schon nicht mehr so fremd anfühlt und dass ein wohliges, angenehmes Gefühl aufkommt: Ich kann das! Und mit jeder Veränderung wird zumindest bei mir meine Neugier immer grösser, sodass ich mich in den letzten drei Jahren auf dutzende von neuen Dingen eingelassen habe.

Heute zeige ich euch ein Rezept für Feigen-Nuss Guetzli, die man wohl teuer als glutenfrei, zuckerfrei und vegan verkaufen könnte. Und nährstoffreich, nährend, glücklichmachend und GESUND!

Schon fast ein Guetzli der Superlative. Es ist ideal, um ein Nachmittagszuckertief aufzufangen, um eine Wanderung zu versüssen oder einen kleinen Dessert im Haus zu haben. Diese Guetzli würden sich sogar als Frühstück eignen für alle, die keine Zeit dafür haben und im Zug oder Büro eine Kleinigkeit frühstücken möchten. Die Feigen-Nuss Guetzli sind herrlich fruchtig, nicht allzu süss, und die gemahlenen Nüsse ergeben einen schönen Crunch, sodass sie die Aromen beim Zerkauen so richtig schön entfalten. Ich kann allerdings nicht bloss eins dieser Guetzli essen, obwohl sie sehr sättigend sind – sie haben Suchtpotential.

Nährstoffwissen
Es hat sich zum Glück inzwischen herumgesprochen: Gesunde Fette sind gut für uns. Die Tage der Light-Produkte sind definitiv gezählt. Es kommt natürlich darauf an, WELCHE Fette und in welchen Mengen wir zu uns nehmen. Zu den „guten“ Fetten gehören Oliven- und Rapsöl, aber auch Nüsse, Samen und Avocados. Einige Menschen (darunter ich) leiden deutlich weniger unter Fressattacken oder Zuckertiefs, wenn sie bei jeder Mahlzeit genügend Fett essen.

Feigen sind bekannt für ihre verdauungsfördernde Wirkung, aber natürlich auch für ihren leckeren Geschmack. Getrocknete Feigen enthalten nebst vielen Ballaststoffen auch Kalium, Kalzium, Magnesium, Eisen und Kupfer.

Quellen:
http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=67491, http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-21131-2017-02-07.html, Staying Healthy with Nutrition/Elson M. Haas, MD

Nötiges Equipment
– Standmixer
– Stabmixer

Zeitaufwand
2 Std. inklusive Teig kalt stellen und Backen

Zutaten (ergibt 1 Backblech mit 24 – 28 Guetzli)
1 cup Cashews (130 g) (Nachtrag Nov. 2017: Ich vertrage Cashews nicht mehr gut + würde stattdessen Mandeln nehmen, also insgesamt 1 1/2 cups Mandeln)
1/2 cup Walnüsse (45 g)
1/2 cup Mandeln (70 g)
2 EL ungeschälter Sesam
2 EL gemahlene Leinsamen (ich mahle ganzen Leinsamen im Standmixer zu „Mehl“)
2 EL Flohsamenschalen
1 TL Vanillepulver
1 Prise Salz
7 getrocknete Feigen (ca. 130 g)
1,5 dl Wasser

Zubereitung
— Cashews, Walnüsse und Mandeln einzeln im Standmixer zu Mehl mahlen (die unterschiedliche Textur und der Fettgehalt der Nüsse verhält sich verschieden, darum ist es einfacher, sie einzeln zu mahlen).

— Nussmehl, Sesam, Leinsamen, Flohsamenschalen, Vanillepulver und Salz in eine Schüssel geben und gut mischen.

— Die Stiele der Feigen abschneiden und die Feigen in kleine Stücke schneiden. In ein hohes Gefäss geben und mit 1,5 dl kochendem Wasser übergiessen. Feigen mit dem Stabmixer pürieren.

— Feigenpüree unter die Nussmasse mischen und zu einem feuchten Teig verarbeiten.

— Ein Stück Klarsichtfolie vorbereiten, ca. 30 cm lang.

— Ringe abziehen, wer welche trägt. Jetzt wird’s klebrig:
Guetzlimasse zu einer Wurst formen und auf die Klarsichtfolie legen.
Folie um die Teigwurst wickeln und eine regelmässig dicke Rolle von 4 – 5 cm Durchmesser formen.

— Teigrolle mind. 1 Stunde in das Gefrierfach legen.

— Fest gewordene Teigrolle aus dem Gefrierfach nehmen und Klarsichtfolie entfernen.
Rolle mit einem feingezackten Messer in 5 mm dicke Scheiben schneiden und auf ein Backblech mit Backpapier legen.

— Guetzli backen: 175 Grad, Umluft, 18 – 20 Minuten.

— Guetzli auf einem Gitter auskühlen lassen und in einem offenen Gefäss lagern (da sie innen noch etwas feucht sind, befürchte ich, dass sie sonst schimmeln könnten nach ein paar Tagen).

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Varianten:
Das nächste Mal werde ich noch etwas kleingeschnitten Rosmarin unter die trockene Masse mischen. Wer mag, kann auch weitere Gewürze wie Zimt oder Kardamom verwenden.

RohköstlerInnen können die Feigen 1 Std. in kaltem Wasser einweichen und dann pürieren. Die Teigmasse in Kugeln formen und zum Beispiel in Sesam wälzen, so à la Power Pralinés, danach im Kühlschrank aufbewahren.

Wer keinen Standmixer hat, kann auch gemahlene Nüsse kaufen. Ob die Guetzli auch mit geschroteten statt gemahlenen Leinsamen zusammenhalten, kann ich leider nicht sagen. Ich würde sagen: Probieren!

Lasst mich gerne wissen, ob die Guetzli euch auch so schmecken!
Herzlich,
Petra

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