Freestyle Pad Thai

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Pad Thai – oder Phat Thai – ist das thailändische Nationalgericht mit Reisnudeln, Fischsauce, Eiern, Krabben, Tofu oder Fleisch und Gemüse. Du ahnst es vielleicht schon. Mich interessieren nicht die Hauptzutaten vom traditionellen Pad Thai, sondern die SAUCE.

Weshalb mich die Hauptzutaten nicht interessieren? Einfache Kohlenhydrate kommen in der Freakfood-Küche praktisch nicht vor, da sie den Blutzuckerspiegel stark ansteigen lassen und die nächste Hungerattacke somit vorprogrammiert ist. Ausserdem enthalten einfache Kohlenhydrate wie Reis, Pasta oder Brot nicht so viele Nährstoffe (wie Gemüse, Kräuter, Nüsse oder Hülsenfrüchte), und eine möglichst hohe Dichte an Nährstoffen is king bei Freakfood.

Pad Thai bzw. die dazugehörende Sauce ist allerdings der Hit. Wenn ich mal keine Idee habe, womit ich mein Gemüse aufpeppen soll oder wenn sogar ich genug habe von der aktuell heissgeliebten Mandelmus-Zitronensaft-Nährhefe-Kombi, dann habe ich oft Lust auf Pad Thai. Das Gute daran ist, dass die Sauce zu jedem Gemüse passt.

Beim heutigen Rezept verwende ich ein Kochgerät, das komischerweise gar nicht hip ist: Einen Dämpfkorb.

Dämpfkorb

Das aufklappbare Ding ist nämlich hübsch anzusehen, quasi eine metallene Blume, und mit dem Dämpfkorb kann man Gemüse in nur wenigen Minuten schonend garen oder eben dämpfen. So bleiben die meisten Vitamine und Mineralstoffe enthalten – ganz entgegen der hippen Rösterei von Gemüse mit hoher Hitze im Backofen, wo das Gemüse zwar schön caramelisiert und einen intensiven Geschmack entwickelt, aber leider ein Grossteil der Vitamine flöten gehen.

Gemüse im Dämpfkorb zubereiten eignet sich auch für ungeübte Köchinnen und Köche, denn sobald das Gemüse eine intensive Farbe erhält, ist es fertiggedämpft. Das dauert so um die 5 Minuten, dann hat es einen schön knackigen Biss.

Nährstoffwissen:
Einer der einfachsten Ernährungs-Gesundheitstipps lautet: Viel Gemüse essen! Denn nur pflanzliche Lebensmittel enthalten Ballaststoffe. Ballaststoffe helfen unserer Verdauung und wirken entzündungshemmend. Eine ausreichende und abwechslungsreiche Zufuhr an Nahrungsfasern wirkt sich positiv auf die Zusammensetzung der Darmflora und den Anteil bestimmter Bakterienstämme aus.

Der tägliche Ballaststoffbedarf sollte über verschiedene Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte gedeckt werden. Nur Weizenkleie ins Müesli schütten und den Rest des Tages Junk Food essen ist nicht sinnvoll.

Ballaststoffreich sind unter anderem Leinsamen (am besten geschrotet oder gemahlen), getrocknete Äpfel, Nüsse, Haferflocken, frische Rüebli oder Vollkornbrot.

Eine zu niedrige Zufuhr an Ballaststoffen wird in Verbindung gebracht mit Verstopfung und Magen-Darm Problemen. Eine hohe Zufuhr an Ballaststoffen hingegen verringert das Darmkrebsrisiko und schützt vor Herzinfarkt, Typ 2-Diabetes 2 und Schlaganfall.

Aber vorsicht: Eine zu hohe Zufuhr an Ballaststoffen kann bei empfindlichen Menschen zu Unverträglichkeiten und Blähungen führen. Wer Probleme mit der Verdauung oder dem Magen hat, sollte sich von einer Ernährungsberaterin oder einem Naturheilpraktiker beraten lassen.

Quelle: Burgerstein Handbuch Nährstoffe, Staying Healthy with Nutrition/Dr. Elson M. Haas,

Zutaten Pad Thai

Zutaten (für 2 Personen)
500 g Gemüse
1 Frühlingszwiebel (optional)
Koriander und Thai-Basilikum nach Belieben
ca. 250 g Edamame (frisch oder gefroren, möglichst aus der Schweiz)
etwas Salz

Pad Thai-Sauce:
1 cup Cashews (oder weisses Mandelmus)
1 daumengrosses Stück frischer Ingwer
1 Knoblauchzehe
1 Limette
4 Datteln
1 Chilischötchen oder Chiliflocken
1 EL Tamari (glutenfreie Sojasauce)
1 dl Wasser

Zubereitung
– Cashews + Datteln mind. 2 Std. in Wasser einweichen (oder 1/2 Std. in heissem Wasser)
– Edamame (ganz, in den Schoten) 5 Minuten in Wasser kochen
– Eine Pfanne mit soviel Wasser füllen, dass sich ein „Pegelstand“ von gut 1 cm ergibt
– Dampfkorb in die Pfanne stellen
– Gemüse in bissgrosse Stücke schneiden + in den Dampfkorb legen
– Gemüse mit wenig Salz bestreuen und zugedeckt 5 – 8 Minuten garen
– Fertig gekochte Edamame kurz mit kalten Wasser übergiessen und die Edamame aus den Schoten pulen
– Eingeweichte Cashews und Datteln mit klarem Wasser spülen
– Alle Zutaten für die Pad Thai-Sauce im Standmixer oder mit dem Stabmixer pürieren

Gedünstetes Gemüse und Edamame mit Pad Thai-Sauce übergiessen und mit feingeschnittener Frühlingszwiebel und den Kräutern garnieren.

Gefüllter Dampfkorb

Ganz gefüllter Dampfkorb

Varianten
– Alle, die wie ich bis vor kurzem keine Zitrusfrüchte vertragen, können Tamarindenpaste verwenden

– Die Sauce mit frischem oder getrocknetem Zitronengras aufpeppen

– Gemüse mit dem Spiralizer zu Nudeln drehen und kurz in Kokos- oder Olivenöl andünsten.

– Für die Proteinbeilage statt Edamame Linsen-Hummus, meinetwegen Tofu oder Nudeln aus Hülsenfrüchten verwenden

Pad Thai Sauce

Lasst mich gerne wissen, wie eure Freestyle-Version aussieht und ob sie geschmeckt hat!

Herzlich,
Petra

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