Linsen-Walnuss-Nori Pâté

Das Wandern ist auch sehr der Petra Müller’s Lust, seit sie nicht mehr klettern und bergsteigen kann. Das heutige Rezept ist das Ergebnis der Suche nach dem perfekten Wanderpicknick – einer Creme, die ich auf Cracker oder Rohkost streichen kann. Die Vorgaben waren: Sie muss cremig, herzhaft, nährend (sattmachend), nährstoffreich und einfach zu machen sein.

Die Idee für diese Pâté kam mir dank zwei Rezepten: Die Walnuss Pâté aus Rich Roll und Julie Piatts ‚Plantpower Kochbuch‘ und die Sunflower Seed „Tuna“ aus Sarah Brittons ‚My New Roots‘ Kochbuch. Ich wollte sie jedoch noch proteinreicher machen, deshalb nehme ich Linsen statt Sonnenblumenkerne.

Ein weiterer Hintergrund dieses Rezeptes ist: Früher LIEBTE ich Thunfisch-Sandwiches. Schon bald jedoch mochte ich keinen Fisch mehr essen, und schon gar keinen Thunfisch. Es wurde mir zu aufwändig, mich damit zu befassen, welche Fische man heutzutage noch essen kann. So kam es, dass ich vor über zehn Jahren aufhörte, Fisch zu essen. Die Ausnahme war der jährliche Wildlachs, den mein Vater jeweils an seinem Geburtstag auftischte oder wenige Sushi über die Jahre verteilt.

Die Kombination von einem knusprigen Cracker oder einem knackigen Chicorée-Blatt und einer cremigen, aromatischen Pâté macht mich glücklich. Die Pâté ist leicht süsslich und passt perfekt zu einem bitteren Salatblatt. Wenn ich nicht noch unter die Leute muss, gehören für mich auch immer ein paar Ringe roter Zwiebeln dazu. Ein „Schnäpschen“ von Chlorophyll-dichtem Spirulina mit Wasser oder Apfelessig mit Wasser wirkt übrigens dem anhänglichen Zwiebelgeschmack recht gut entgegen.

Die Linsen-Walnuss-Nori Pâté eignet sich aber natürlich auch als Apéro. Der Gast, der herausfindet, was die Zutaten sind, gewinnt den Applaus der Anwesenden.

Nährstoffwissen:
Im Sommer 2015 habe ich das Wirkkochbuch gelesen und fing aus Neugier an, intermittierend zu fasten. Das heisst: Nur noch drei Mahlzeiten am Tag, keine Zwischenmahlzeiten mehr. Das Ergebnis: Ich hatte deutlich weniger Schmerzen. Aber ich klappte zu Beginn beinahe zusammen, denn ich musste erst herausfinden, was ich zu den drei Mahlzeiten essen musste, um für ein paar Stunden satt zu sein.

Jeder Körper ist anders. Bei mir helfen nebst nährstoffreichen Gemüse, Kräutern und Algen Protein, Fett und Ballaststoffe, um mich satt zu machen. Wichtig sind für mich hierfür das Frühstück und das Mittagessen, das Abendessen darf dann gerne „leichter“ sein.

Inzwischen finde ich es super, dass ich keine Zwischenmahlzeiten mehr brauche. Mein Körper hat gelernt, damit umzugehen, wenn die Mahlzeit mal nicht zur gewohnten Zeit auf dem Tisch steht (auch ich bin eigentlich nichts anderes als eine Neandertalerin, was den Organismus angeht). Ausserdem brauche ich mir keine Gedanken mehr zu machen, immer einen Stengel oder Nüsse bei mir zu haben für den Notfall. Schlussendlich dünkt mich das intermittierende fasten super praktisch, weil ich weniger Entscheidungen fällen und an etwas weniger denken muss.

Mein Frühstücksmüesli enthält immer viele Samen, Kerne und Flocken, ergänzt durch Spirulina, Zimtpulver und selbstgemachter Nussmilch, ein paar Beeren und einer kleinen Frucht.

Wenn mein Mittagessen nebst viel Blatt- und sonstigem Gemüse nicht acuh Linsen oder Bohnen enthält, kann es sein, dass ich um 16 Uhr schon wieder hungrig bin. Inzwischen weiss ich, dass ich immer eine Handvoll Nüsse oder Samen über mein Mittagessen streuen muss, wenn ich bloss Quinoa oder Hirse mit Gemüse esse. Avocado esse ich nur noch selten, sie ist jedoch auch sehr fetthaltig und daher sattmachend. Meist mache ich mir eine Sauce aus Tahini, Zitronensaft, Kurkuma und Olivenöl für nicht nur leckeren Geschmack, sondern auch wertvolles Fett.

Nüsse enthalten gesunde Fettsäuren sowie B-Vitamine, Vitamin E, Magnesium, Eisen, Kalium, sekundäre Pflanzenstoffe und Nahrungsfasern. Walnüsse sehen nicht nur aus wie kleine Gehirne, sie tun diesem auch gut und werden darum auch „brain food“ genannt.

Linsen sind eine gute Proteinquelle. Um sie leichter verdaulich zu machen, weiche ich Linsen immer über Nacht in Wasser ein. Das Keimen senkt die Aktivität von Anti-Nährstoffen wie Phytat-, Lektin- und Trypsin-Hemmern, die als Fressschutz vor Feinden in allen Getreiden und Hülsenfrüchten vorkommen. Daher das Wasser immer abgiessen und die Linsen gut mit Wasser spülen.

Nori enthalten wie alle Algen wertvolle Mineral- und Nährstoffe und beinahe 50 % Protein. Nori-Algen sind reich an Vitamin A, Kalzium, Jod, Eisen und Phosphor. Algen sind wohl mit die nährstoffdichtesten Lebensmittel, die wir kennen. Mehr dazu hier.

Zutaten
1 cup gelbe Linsen
1 cup Walnüsse
3 Datteln, entsteint
1/2 TL Bouillonpaste
1 EL Tomatenpüree
1 EL Zitronensaft
1 EL Apfelessig
15 schwarze Oliven, entsteint (Alternative: 1 EL schwarze Olivenpaste)
2 – 3 EL Noriflocken (gibt es im Reformhaus oder Bioladen), für fortgeschrittene Algen-EsserInnen gehen auch Dulseflocken (die schmecken meeriger)
1/4 TL Salz
frischer Pfeffer

Optional: rote Zwiebeln zum Dekorieren

Zubereitung
— Linsen, Walnüsse und Datteln über Nacht in Wasser einweichen, und zwar die Linsen ein einer eigenen Schüssel. Walnüsse und Datteln können zusammen eingeweicht werden.

— Das Einweichwasser der Linsen und Walnüsse/Datteln wegschütten und die Linsen bzw. die Walnüsse/Datteln in einem Sieb mit Wasser spülen.

— Die Linsen in eine kleine Pfanne geben und mit so viel/wenig Wasser bedecken, dass es knapp auf einem Level mit den Linsen ist. (Vorsicht: Zuviel Wasser macht die Pâté zu flüssig! Lieber in wenig Wasser kochen und bei Bedarf noch etwas dazugeben. Eingeweichte Linsen saugen kaum noch Wasser auf) Linsen kurz aufkochen lassen und zugedeckt 5 bis 7 Minuten bei kleiner Hitze weichkochen.

— Oliven in Ringe schneiden.

— Alle Zutaten ausser die Oliven und Noriflocken zu den Linsen in die Pfanne geben und mit dem Stabmixer pürieren.

— Olivenringe und Noriflocken darunterziehen und wenn nötig mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Und nun hoffe ich, dass euch diese Pâté genauso gut schmeckt wie mir. Daheim oder auf Wanderungen und Ausflügen.

Herzlich,
Petra

 

 

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