Broccoli-Hummus

Ok, das mit dem Hummus ist schon mal gelogen.

Denn Hummus besteht traditionellerweise aus Kichererbsen. Vergebt mir und lasst mich diesen Traum aus Broccoli trotzdem Hummus nennen. Denn konsistenzmässig kommt er Hummus einfach am nächsten. Ausserdem habe ich ja bereits den Linsen-Mandel-Hummus behauptet, der bei vielen von euch sehr gut ankommt, wie ich immer wieder höre und was mich sehr freut!

Aus Neugierde habe ich soeben überprüft, wie es mit dem Proteingehalt bei Hummus mit Kichererbsen und meinem Broccoli-Hummus aussieht: Gar nicht übel. Mit der Zugabe von Nüssen kann es der Broccoli-Hummus beinahe mit dem aus Kichererbsen aufnehmen, ausserdem enthält der Broccoli-Hummus natürlich zusätzliche wertvolle Vitamine und Mineralstoffe, die der klassische Hummus nicht bieten kann.

Zudem ist der Broccoli-Hummus sehr vielseitig einsetzbar: Als warme oder lauwarme Gemüsebeilage, als Dip, als Pastasauce, als leckere Beilage in einem Salat oder einer dieser tausend möglichen „Buddha-Bowls“ (gesunde, farbige Gemüse und Hülsenfrüchte in einer Schüssel).

Wie so oft entstand dieses Rezept aus einer misslichen Lage heraus, denn: Als ich vor drei Jahren begann, grüne Smoothies zu trinken, habe ich plötzlich Broccoli nicht mehr vertragen. Also es wurde mir richtig schlecht. Mein Fazit damals war, dass ich wohl zuviel Spinat-, Grünkohl- und Mangold-Smoothies zu mir nahm und mein Körper dadurch aus irgendwelchen Gründen (Oxalsäure?) keinen Broccoli mehr vertrug. Eventuell  auch in Kombination mit den zwei riesigen Tassen Grüntee, die ich jeden Morgen trinke.

Item, ich und Broccoli haben seither ein etwas verkrampftes Verhältnis. Seit ich jedoch nur noch selten grüne Smoothies trinke, habe ich mich dem Broccoli wieder vorsichtig angenähert. Meine Strategie war: Verschleiern. Also tüchtig mit dominanten Kräutern wie Oregano oder Basilikum würzen.

Kürzlich hatte ich jedoch den Einfall, Broccoli zusammen mit Nüssen und Basilikum zu einem Püree zu verarbeiten. Ein Volltreffer! Das schmeckt nicht nur vorzüglich, sondern lässt sich beliebig mit beispielsweise weissen Bohnen oder Belugalinsen kombinieren, oder, wie bereits oben erwähnt, als Salatbeigabe oder als Dip. Wir hatten den Broccoli-Hummus auch schon als leicht flüssigere Version (mehr Wasser) als Pastasauce zu Spaghetti aus schwarzen Bohnen – das schmeckte hervorragend und war erst noch schnell gemacht.

Ihr fragt euch jetzt womöglich, weshalb ich denn um Himmels Willen wieder Broccoli esse, wenn mir doch schlecht davon wurde. Den könnte ich doch jetzt einfach von meinem Speiseplan streichen. Die Antwort ist ganz einfach (und zumindest für mich logisch): Broccoli ist wahnsinnig gesund. Das möchte ich mir nicht entgehen lassen. Aber auch hier gilt: Nicht übertreiben. Nur noch Broccoli essen ist nicht gesund!

Nährstoffwissen:
Zahlreiche Medikamente wie Schmerzmittel oder Antirheumatika können zu Entzündungen der Magenschleimhaut führen. Broccoli enthält wichtige sekundäre Pflanzenstoffe wie Sulfurophan. Broccoli hat sich bei Entzündungen der Magenschleimhaut sowie bei Helicobacter-pylori-Infekten als wirksam erwiesen.

Alle Kohlgemüse (Broccoli, Rot- und Weisskohl, Rosenkohl, Blumenkohl) enthalten Glucosinaolate, die als krebsschützend gelten, wenn sie regelmässig konsumiert werden.

Broccoli enthält zudem wie alle Kohlgemüse Schwefel. Schwefel ist wichtig für die Bildung von Collagen, aus dem alle Bindegewebe bestehen. Insbesondere bei Gelenkproblemen brauchen wir genügend Schwefel. Weitere Vorteile von schwefelhaltigen Gemüse sind ihre antibiotische Wirkung, sie sorgen für gesunde Blutgefässe, entgiften, fördern die Darmgesundheit, ein gesundes Herz und einen ausgeglichenen Hormonhaushalt.

Quellen: Burgerstein Handbuch Nährstoffe, Multiple Sklerose erfolgreich behandeln/Dr. Terry Wahls.

Broccoli Hummus Zutaten

Zutaten (2 Personen + ev. etwas Resten)
500 g Broccoli
1 kleine Zwiebel
1 – 2 Knoblauchzehen
1 handvoll Brazil-Nüsse
1 handvoll Cashews oder Macadamianüsse
1 Bund Basilikum
2 dl Wasser
2 EL Nährhefe (optional)
1 EL Kokosöl zum Anbraten
1 EL Olivenöl
Kräutersalz
frisch gemahlener Pfeffer

Zubereitung
– Broccoli waschen
– Broccoli und Broccolistengel in Stücke schneiden (wild drauflos, er wird eh püriert)
– Zwiebel und Knoblauch hacken
– Zwiebel und Knoblauch in Kokosöl andünsten (in hochwandiger Stielpfanne w/dem Pürieren)
– 2 dl Wasser dazu giessen
– Brazil-Nüsse + Cashews dazugeben
– Broccoli dazugeben
– mit Kräutersalz würzen und alles gut mischen
Рkurz aufkochen lassen + bei mittlerer Hitze zugedeckt ca. 10 Minuten k̦cheln

– Pfanne vom Herd nehmen
– Basilikum, Nährhefe und Olivenöl zum Broccoli geben
– alles mit dem Stabmixer pürieren
– mit Pfeffer würzen und mit einer Kelle oder einem Teigschaber gut untermischen

Broccoli geschnitten
Broccoli im Topf

Serviervorschläge:
РBroccoli-Hummus mit weissen B̦hnchen und Rucola
– Broccoli-Hummus mit Belugalinsen und Granatapfelkernen
– Broccoli-Hummus mit gerösteten Süsskartoffeln und Blattsalat
РBroccoli-Hummus zum Ap̩ro mit Supercrackern
– Broccoli-Hummus mit Spaghetti aus schwarzen Bohnen (diese hier)

Wer noch keinen Pürierstab besitzen sollte: Ich bin glücklich mit diesem Modell (und habe meinen 30jährigen Bamix ins Brockenhaus gegeben).

Oh, und ich habe eine neue Schürze! Wunderschön aus grauem Denim von Kings of Indigo. Kriegt man bei Jack & Jo in Winterthur und Zürich. Big big Kitchen Love! Hinter mir im Bild seht ihr übrigens meinen Hometrainer – hässlich, aber effektiv.

Schuerze

So. Und jetzt auf ins Broccoli-Paradies, solange es ihn noch regional zu kaufen gibt!
Herzlich,
Petra

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